Zum Beginn des Jahres

„Januar, Februar, März, April, die Jahresuhr steht niemals still…“singt Rolf Zuckowski in dem bekannten Kinderlied „Die Jahresuhr“. Am Ende des Liedes heißt es: „Und dann fängt das Ganze wieder von vorne an. “Ich finde, er beschreibt ein bekanntes Gefühl. Jetzt beginnt sich der Kreis wieder von vorne zu drehen. Wieder 12 Monate, die mit Überraschungen warten. Auf der anderen Seite kommt mir der Durchlauf des Jahres genauso schnell vor, wie Zuckowski es in dem Lied besingt. Kaum hat das Jahr begonnen, ist es auch wieder vorbei.

Wo ist das Jahr geblieben? Mir kommt es so vor, als wäre erst gestern Ostern gewesen.

Es ist Brauch, sich am Ende des Jahres einen „Guten Rutsch ins neue Jahr “zu wünschen. Aber sind nicht die 525 600 Minuten des Jahres entscheidender als der Moment des Übergangs vom 31. Dezember auf den 1. Januar?

Adolph Kolping gibt einen guten Hinweis: „Die Zeit ist, bei Licht besehen, immer gleich gut und gleich schlecht am Ende vom Jahre wie am Anfange desselben, nur die besseren Menschen machen die Zeiten besser, und bessere Menschen macht nur das treu geübte Christentum.“ Wie ich das zurückliegende oder anstehende Jahr bewerte, liegt zum Großteil an meinem eigenen Tun und meiner persönlichen Einstellung.

Gute Vorsätze sind berühmt-berüchtigt. Das neue Jahr bietet die Gelegenheit, statt der üblichen Vorsätze (mit dem Rauchen aufhören oder weniger Süßes essen) einen Vorsatz zur Verbesserung der Zeit zu machen. Wenn mir das gelingt, dann sind bessere Zeiten angebrochen. Dann kann ich am Ende des Jahres sagen, das war ein besonderes und einmaliges Jahr.

Wie kann mein Beitrag aussehen? Vielleicht immer den Busfahrer grüßen, wenn ich in den Bus steige? Häufiger einen einsamen Menschen besuchen? Möglichst viele Menschen zum Lächeln bringen? Oder…?

Yvonne Püttmann geistl. Leiterin DV Paterborn, Idee&Tat 2019