Fünf kleine Worte

Kürzlich las ich in einem Kalender über fünf kleine Worte des Schriftstellers Reinhard Abeln. Es sind für mich wertvolle Gedanken über fünf kleine Worte beziehungsweise Sätze, die das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen, denen wir alltäglich begegnen, schöner und angenehmer machen können. Weil mich diese alltagstauglichen, lebensbejahenden und einfachen Anregungen angesprochen haben, möchte ich sie mit Ihnen, liebe Kolpingsfamilie Laupheim, gerne teilen und habe sie mit eigenen Gedanken ergänzt.

Der Gruß „Guten Morgen“ steht für die Freundlichkeit, die wir nicht nur am Morgen, sondern auch den ganzen Tag über zeigen können, jeweils wenn wir einem Menschen begegnen. Er zeigt, dass ich den Anderen wahrnehme und beachte, in dem ich ihm etwas Gutes wünsche: nämlich einen guten Vormittag.

„Ja, gerne“ meint die Bereitschaft, überall dort, wo irgendjemand uns braucht, zu helfen. Dazu gibt es für jeden, der Herz und Augen offenhält, während des ganzen Tages eine Menge von Gelegenheiten. Wie schön, wenn wir erfahren dürfen, dass da jemand ist, der gerne hilft und nicht gebettelt werden muss.

Der kleine Satz „Es tut mir leid“ steht für die Bitte um Vergebung. Er will sagen, dass wir Fehler eingestehen und Verzeihung suchen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, angerichteten Schaden wiedergutzumachen und dem anderen seine Fehler zu vergeben. Jean Vanier, der Gründer der Arche sagte einmal: „Ich brauche einen schwierigen Menschen, um die göttliche Tugend der Liebe üben zu können.“ Dazu gibt es in unserem Alltag sicherlich reichlich Gelegenheit.

Das Wort „bitte“ besagt, dass wir andere Menschen brauchen. Wir sind uns bewusst, dass wir ohne Mitmenschen gar nicht leben könnten - wir brauchen einander. Um zu bitten bedarf es eine große Portion Demut und die Überwindung unseres Stolzes. Dafür schafft es Beziehung, schenkt Möglichkeiten einander zu helfen und lässt Freundschaften wachsen.

Das kleine Wort „danke“ schließlich meint: Es gibt so viele Gelegenheiten, den ganzen Tag über zu danken. Dankbarkeit ist Ausdruck des Staunens, weil nichts selbstverständlich ist und Ausdruck der Liebe, weil alles Leben Geschenk ist. Der Dank braucht ein gegenüber und der eigentliche Dank gilt GOTT, der Ursprung, Mitte und Ziel allen Lebens ist. Dankbarkeit macht das Leben erst reich und wir selbst erhalten dadurch ein frohes Herz.

Üben wir diese fünf kleinen Worte beziehungsweise Sätze in unserem Alltag ein und geben dem Thema des diesjährigen Katholikentages in Stuttgart „leben teilen“ durch unser Leben in der Nachfolge Jesu: mein Gesicht, Hand, Fuß und Herz!

 

Es grüßt Sie herzlich, Schwester Veronika Mätzler Anna-Schwestern, Franziskanerinnen von Ellwangen