Pfingsten

Pfingsten sw 1Pfingsten sw 2Immer wieder überrascht Gott uns Menschen. Durch kleine und große Wunder holt er uns aus unserem Alltag heraus und verändert unser Leben. Oft sind es die Überraschungen, die uns inspirieren und unser Handeln bestimmen. Pfingsten ist das große Ereignis im Kirchenjahr, das durch die Aussendung des Heiligen Geistes den Ursprung der ersten christlichen Gemeinde markiert. Die vielen versammelten Menschen sind plötzlich erfüllt vom Heiligen Geist und erzählen in verschiedenen Sprachen von ihrem Glauben. Es muss eine begeisternde Stimmung gewesen sein. Über 3.000 Menschen ließen sich taufen – eine unvorstellbar große Zahl. Zielaussage: Pfingsten ist eines der beeindruckendsten Feste im Kirchenjahr! Zu Recht darf und sollte es als Fest der Freude gefeiert werden, als Geburtsstunde der Kirche.

Für viele Christen bleibt das Verhältnis zum Heiligen Geist allerdings abstrakt. Damit sind sie in guter Gesellschaft. Als Paulus in der Apostelgeschichte die Anhänger Jesu fragt, ob sie den Heiligen Geist empfangen hätten, ist die lapidare Antwort: "Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es den Heiligen Geist gibt." Gehört hat man inzwischen von ihm, immer wieder: "Ich glaube an den Heiligen Geist", heißt es im Glaubensbekenntnis. Doch was hat dieses Bekenntnis für eine Bedeutung?

Pfingsten ist in gewisser Hinsicht das internationale und multikulturelle Kirchenfest. Im zweiten Kapitel der biblischen Apostelgeschichte steht: "Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."

In Jerusalem lockte dieses seltsame Ereignis eine neugierige Menschenmenge an, Juden aus allen möglichen Landesteilen, viele aus der Diaspora, darunter Ägypter, Römer, Kreter oder Araber, gerieten "außer sich vor Staunen", denn jeder hörte die Jünger plötzlich in seiner Muttersprache reden, verstand auf wundersame Weise, was gesprochen wurde.

Aber warum sind die Jünger gerade in Jerusalem und viele andere Menschen auch?

Im jüdischen Glauben wird auch heute noch genau 50 Tage nach dem Fest der "Erstlingsfrüchte" - das ist der Sonntag nach dem Passahfest - Pentecoste = das Fest der Wochen gefeiert, also Pfingsten.

 

Ursula Fietze