Herbst

HerbstIn den letzten Wochen haben wir ein spektakuläres Phänomen erleben können. Es gab noch bis zu 25° und die Blätter hingen noch an den an den Bäumen. Die Wälder standen in ihrer vollen Farbenpracht, wunderschön anzusehen. Ebenfalls haben in den letzten Wochen eine Diskussion um den Hambacher Forst erleben dürfen. Ein Energiekonzern möchte die letzten 200 ha dieses Waldes roden lassen, damit er dort Braunkohle abbauen kann. Darf er das? Rein rechtlich darf er das. Aber ist das denn auch gerecht? Mir fällt dazu der erste Schöpfungsbericht ein. Ein Gedicht auf Gott, das beschreibt, dass Gott die Erde erschaffen hat. Vor allem Vers 28 hat es mir angetan:

Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.

Genesis 1,28-30

Das Herrschen klingt erstmal plausibel und gibt uns das Recht den Wald zu roden. Aber wenn ich nachdenke, wer diese „Alle“ sind, von denen der Bericht spricht, dann fallen mir auch die zukünftigen Generationen ein. Und die Frage, was bleibt Ihnen von dieser Herrschaft? Und was will ich Ihnen überlassen. Ich schaue hinaus zu den Bäumen und kann es mir nicht vorstellen, dass unsere Kinder so einen schönen Herbst nicht mehr erleben können. Am Ende des sechsten Tages steht schließlich geschrieben:

Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.

Wie müssen wir herrschen, damit unsere Erde sehr gut bleibt?

In diesem Sinne, Treu Kolping
Peter Lendrates, Geistlicher Leiter der Kolpingjugend